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ein großer Raum mit wenigen Personen

Ein Kran neben einem Gebäude

In der Fernwärme Weiz wird Holz verbrannt, um Wärme für die Stadt zu erzeugen. Das Fernwärmewerk hat zwei Lager mit riesigen Hackschnitzelbergen. Mit einem Radlader werden die Hackschnitzel zu einem Förderband gebracht und anschließend zur „Feuerbox“ transportiert. Dort wird die Biomasse verbrannt.

Im Winter ist der Ofen ganz voll. Im  Sommer wird weniger verbrannt. Die Asche, die übrig bleibt, darf man in der Steiermark nicht als Dünger verwenden. Sie wird in einem Container gesammelt und von einer Entsorgungsfirma zur Mülldeponie gebracht. Die „Feuerbox“ erhitzt das Wasser in einem großen, silbernen Zylinder. Das heiße Wasser fließt nun mit 90 Grad Celsius durch Rohre mit rotem Pfeil in 3.000 Wohnungen und auch in Betriebe in Weiz. Wenn das Wasser ankommt, hat es noch immer 87 Grad Celsius. Dieses heiße Wasser wird für die Heizung benutzt. In Rohren mit blauem Pfeil kommt das kalte Wasser wieder zurück in das Fernwärmewerk.


Eckdaten

Ein Mann sitzt an einem Schreibtisch mit mehreren Monitoren

Fakten & technische Daten

  • Kesselleistung der zwei Standorte kombiniert: ≈ 45 MW, davon:
    • Kesselleistung Preding: ≈ 30 MW
    • Kesselleistung Weitzer Öko-Energie: ≈ 15 MW
  • Fernwärme - Netzlänge: 55 km
  • Anschlussleistung: 44 MW
  • Verkaufte Wärmemenge: 55 GWh
  • Anzahl der angeschlossenen Objekte: 900
    • Verbrauch an kalten Tagen ~ 1.000 srm/d Hackgut 
    • Verbrauch eines EFH ca. 60 srm/a
  • Trägerorganisation: Fernwärme Weiz GmbH
  • Kooperationspartner: Stadtgemeinde Weiz

eine Hand, die eine Fernbedienung hält

Innovationsgehalt

Ein wichtiger Punkt der Fernwärme Weiz ist die primäre Verwendung von Biomasseressourcen regionaler Forstwirtschaften und Holz-verarbeitungsbetrieben. Zudem soll in Zukunft eine hohe Netzverdichtung durch Verbindung der Leitungsnetzplanung und der Stadtentwicklung gewährleistet werden. Zusätzlich wird auch das anfallende Altspeiseöl aus unseren Gasthäusern/Restaurants und den teilnehmenden Haushalten gesammelt und nach sorgfältiger Aufbereitung verbrannt.

Expertenwissen

Im Jahr 1995 begann in der Stadt Weiz eine energiepolitische Neuorientierung hin zu Fernwärme, obwohl ein bestehendes Gasnetz existierte. Im Jahr 2005 setzte die Stadtgemeinde Weiz mit der Gründung der Fernwärme Weiz GmbH und der Übernahme des Fernwärmenetzes, einschließlich der "Heizanlage Süd", einen weiteren Schritt in die örtliche Umweltverantwortung. 

eine große weiße Maschine

Mit insgesamt 44 MW werden bereits mehr als 70% der Wohn- und Bürogebäude in Weiz mit Fernwärme versorgt. Die Wärme wird in zwei voneinander unabhängigen Heizanlagen mit 100% biogenen Brennstoffen aus regionalen Ressourcen erzeugt. 80% dieser Brennstoffe kommen aus einem Umkreis von 50 km, was basierend auf der strategischen Ausrichtung der regionalen Wertschöpfung weiter dazu beiträgt, den ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten. 

Die Erzeugung der Energie für unserer Kunden würde im Jahr ungefähr fünf Millionen Liter Heizöl als Brennstoffeinsatz bedeuten. Umgerechnet sind dies ~17 Million kg CO2 pro Jahr die dadurch entstehen würden.

Obwohl nach wie vor weitere Leitungsnetz-Erweiterungen geplant sind und die Fernwärme mit einer Temperatur von 120°C (Vorlauftemperatur) bis 45°C (Rücklauftemperatur) betrieben wird, kommt die Fernwärme Weiz in gewissen Teilen der Stadt an ihre Grenzen, da der technisch stabile Betrieb rund um die Uhr unsere höchste Priorität ist.

Deshalb sind wirtschaftlich, innovative Alternativen der dezentralen Wärmeversorgung, wie z.B. das Projekt „HOT ICE“, zur Ergänzung der "Fernwärme Weiz GmbH" von großem Interesse.