11. Jh. | Für das Jahr 1065 wird eine erste Kirche auf dem Weizberg angenommen. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts ersetzte man sie durch eine gemauerte, einschiffige, romanische Chorturmkirche zu sehen auf dem Steinrelief am Brüstungsfeld der doppelarmigen Aufgangsstiege zur heutigen Kirche. Sie war zunächst der Urpfarre St. Ruprecht an der Raab unterstellt, erhielt jedoch 1140 eigene Pfarrrechte. |
12. Jh. | Das Weizer Gebiet war zwei großen Herrschaften zugehörig: Einerseits dem Erzbischof von Salzburg, der bereits seit der Karolingerzeit das Gebiet östlich des Weizberges bis zum Kulm und zur Feistritz, nördlich bis zur Weizklamm und südlich bis Münichhofen innehatte, und andererseits den Herren von St. Dionysen-Waldstein, die durch Eheschließung in den Besitz des Aribonenerbes zwischen Schöckl und Feistritz kamen. Damit begann die erste nachhaltige Siedlungswelle. |
um 1130 | Liutolt II. von St. Dionysen-Waldstein errichtet die Burg Weiz (Castrum Wides) als seinen Herrschaftssitz und als Rodungszentrum. |
1141 | Aus Anlass der Gründung des Stiftes Seckau bestellt Erzbischof Konrad I. von Salzburg den Priester Ortolf zum Seelsorger auf dem Kirchberg ob Weiz. |
1147 | Erste urkundliche Nennung der Burg Weiz (Castrum Wides) als Sitz des Burggrafen- oder Vogtes Hartwigs des Roten. Nachweisbare Gebäude: Burg und Meierhof (südwestl. des heutigen Ortskerns), eine Mühle (Mühlgasse 1) und der Gasthof "Zum goldenen Engel". Der Ortsname leitet sich vom Namen des Baches ab und ist vermutlich kelto-illyrischen Ursprungs: Wides = "das sich Drehende, Wendende" |
1185 | Luitold III., Sohn Judiths und Liutolts II. von St. Dionysen-Waldstein, nennt sich nach seinem neuen Herrschaftssitz von Gutenberg. |
1187 | Erste urkundliche Nennung des Dorfes Radmannsdorf (Villa Ratenstorff), welches am nordöstlichen Ortsrand von Weiz lag. |
1188 Mai 11 | Erste urkundliche Nennung der Basilika des heiligen Märtyrers Thomas, gelegen im Ort genannt Widis (= Weiz). Der Ort wurde gegründet - vermutlich gleich als Markt, gelegen zwischen Maierhof und Mühle - durch den Hochfreien Liutold III. von Gutenberg zwischen 1173 und dieser ersten Erwähnung. Das ungewöhnliche und im südostdeutschen Kulturraum früheste Patronat des erst 1173 heilig gesprochenen Thomas Beckett gilt als politisches Programm des Stifters. |
1288 Jänner 10, Wien | Liutold von Khuenring verkauft die Burg Gutenberg samt Zubehör, den "marcht ze Weits" u. a., für 1.200 Mark Silber an die Brüder Ulrich, Friedrich und Heinrich von Stubenberg. Weiz blieb bis 1848 in Stubenbergischer Grundherrschaft. |
1291 | In Dokumenten findet ein "Chasten ze Weitz" innerhalb der Markflur sowie das "Haus zu Weitz", wohl in herrschaftlichem Besitz (heute Hauptplatz Nr. 20), Erwähnung Zeichen für eine wachsende Wirtschafts- und Verwaltungstätigkeit. |
1295 | Im Seckauer Bistumsurbar werden erstmals Weizer Bürger namentlich bekannt. |
1330 | Der Weizer Marktrichter Rapot ist der erste schriftlich dokumentierte Amtsinhaber in Weiz. Der Markt verwendet ein eigenes Hohlmaß, den Weizer Metzen. |
1435 | Erste Hammerwerke urkundlich erwähnt. |
1447 Juni 9 | König Friedrich IV. erteilt Weiz das Recht, einen Katharinenmarkt (nach Katharina von Alexandria am 25. November) abzuhalten. |
1499 | Richter, Rat und Gemeinde des Marktes Weiz erwerben Gült und Güter in Freienberg am Kulm, deren Einkünfte der Taborkirche zugewendet werden. Richter, Rat und Gemeinde des Marktes Weiz erwerben Gült und Güter in Freienberg am Kulm, deren Einkünfte der Taborkirche zugewendet werden. |
1507 Jänner 11, Innsbruck | König Maximilian I. erweitert das Marktrecht mit Verleihung eines Jahrmarktes am St.-Ulrich Tag (4. Juli). Später wurde dieser Markttag auf den 26. Juli (Anna die Begnadete) verlegt. |
1514 | Anlage des ersten Weizer Marktbuches durch Marktrichter Andreas Perkh. Es enthält die Weistümer des Marktes sowie Zinsregister, Urkundenabschriften und Gerichtsakten. |
1550 | Baubeginn des Schlosses Radmannsdorf mit eigenem Burgfried im Burgfried des Marktes. Zum Schloss gehören ein viereckiger Turm an der Nordwestecke des Gartens und ein steinernes Haus. |
1556 | Die St.-Thomas-Kirche wird zu einer wehrhaften Anlage, einem so genannten Tabor, ausgebaut und die Bürgerschaft schreitet an den Bau eines Rathauses. |
1560 Februar 4 | Kaiser Ferdinand I. stellt dem Markt Weiz einen Wappenbrief aus: Wappenbild ist die Taborkirche, die zu dieser Zeit zur Wehranlage umgebaut wird. |
1564 | Die Weizer Bürgerschaft gründet das "Spital", in dem pflegebedürftige, alte und kranke Bürger betreut werden. |
ca. 1580 Juni 1600 | Die Taborkirche ist protestantisch |
1585 | Schloss Thannhausen wird erbaut |
1640 1644 Juli 4 | Renovierung der Taborkirche im Auftrag und auf Kosten der Weizer Bürgerschaft. |
1659 | Rückbau der Wehranlage um die St.-Thomas-Kirche auf dem Tabor zur heutigen Taboranlage. |
1689 | Vollendung des dem Tabor vorgelagerten Taborhauses, welches nun Sitz der Marktschule wird. |
1748 ff. | Verwaltungsreform Maria Theresias: Weiz untersteht fortan mit dem Werb-Bezirk Thannhausen dem Grazer Kreisamt. |
1757 Mai 2 | Grundsteinlegung zur spätbarocken Pfarrkirche auf dem Weizberg. Mit der Ausführung wird der steirische Baumeister und Architekt Joseph Hueber beauftragt. |
1759 | Maria Elisabeth, Witwe des Grafen auf Thannhausen, stiftet ein Benefiziat an der Taborkirche mit der Bedingung, dass der Priester dort stets "ein Weizer Kind sein" soll. Das Benefiziat besteht bis zum heutigen Tag. |
1770 | In Weiz werden Hausnummern eingeführt. |
1776 Juli 22 | Nach nur zwei Jahrzehnten Bauzeit und nach Abschluss der Innenausstattung wird die neue Weizbergkirche feierlich geweiht. Das Patronat galt immer der Gottesmutter, zuerst "Maria Himmelfahrt", später dann der "Schmerzhaften Muttergottes". |
1783 Oktober 30 | Die Bürgerschaft kauft Teile des Schlosses Radmannsdorf von der Herrschaft Thannhausen. |
1792 | In das Dachgestühl der Weizbergkirche schlägt ein Blitz ein. Die Türme erhalten in der Folge Notdächer, die sie bis heute tragen sie prägen die charakteristische Silhouette der Kirche. |
1809 | Abermaliges Eindringen von mit Napoleon verbündeten württembergischen Soldaten in die Steiermark. Am 15. Mai versammelt sich der Landsturm (Werbbezirk Thannhausen) auf der Wegscheide in Weiz. Es kommt zum Tumult gegen Obrigkeit und Beamte, aber nur wenige können zum Kriegszug bewegt werden. |
1815 | Verkauf des Patrouillenstöckels - eines Anbaues am Tabor - zum Ankauf einer Feuerspritze. |
1820 | Ratstag am 7. September: Hauptplatz und Herrengasse sollen gepflastert werden.
Am 5. November desselben Jahres steigt Erzherzog Johann im Gasthof Mirnser in Weiz ab heute das Gasthaus zur Goldenen Krone am Südtirolerplatz. |
1842 | Die Militär-Erziehungsanstalt des Infanterieregimentes Pirquet Nr. 27 wird in Schloss Radmannsdorf untergebracht. Der südliche Schlossteil wird im gleichen Jahr um eine Etage aufgestockt. Dort findet die Marktschule ein neues Zuhause. |
1848/1851 | Wahl des Hammergewerken Balthasar Mosdorfer (1810-1870) zum ersten Weizer Bürgermeister. |
1850 | Weiz wird Sitz der Bezirksämter und der bisher in Thannhausen als Verwaltungsmittelpunkt etablierten Behörden. |
1868 August 31 | Die Bezirkshauptmannschaft Weiz mit den Gerichtsbezirken Birkfeld, Gleisdorf und Weiz wird installiert. |
1869 März 15 | Die Sparkasse Weiz eröffnet im Schlosserhaus in der Rathausgasse. |
1872 Jänner 28 | Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Weiz. Die Sparkasse stiftet noch im selben Jahr die erste Widmung zur Anschaffung einer "Feuerlöschmaschine", die Dampfspritze. |
1877 Juli 27 | Eröffnung des Krankenhauses der Marktgemeinde Weiz in der heutigen Marburgerstraße, wo es bis zur Fertigstellung des neuen LKH im Jänner 2000 unverzichtbare Dienste leistete. |
1882 | Die Marktgemeinde übernimmt das Anna Zieglersche Stiftungshaus - einst rechts vor dem Tabor stehend - sowie das alte Bürgerspital in der Birkfelderstraße und richtet dort 1883 ein Kranken- und Pfründnerhaus für zwölf Bedürftige ein. |
1883 September 19 | Straßen, Gassen und Plätze in der Weizer Altstadt erhalten ihre Namen. |
1884 | Mit der Vollendung der Straße durch die Weizklamm wird eine wichtige Verkehrsader für die Region in Betrieb genommen. |
1887 März | Gründung des Weizer Singvereins |
1889 Juli 28 | Einweihung der Bahnstrecke Weiz-Gleisdorf |
1892 Mai 19 | Ing. Franz Pichler nimmt das erste Mehrphasenkraftwerk der österreichisch-ungarischen Monarchie, dessen Leistung 80 kW betrug, für die Stromversorgung von Weiz in Betrieb. |
1892 Oktober 3 | Ing. Franz Pichler erhält die Konzession zur gewerbsmäßigen Erzeugung elektrischer Maschinen und zur Errichtung vom Fremdanlagen, was die Geburtsurkunde eines Unternehmens darstellt, das Weltruf erlangen sollte, der ELIN. |
1899 November 30 | Karl Haas eröffnet im Rosenbergerschen Haus am Weizer Hauptplatz Nr. 17 die erste Buchdruckerei des Ortes. |
1909 | Baubeginn der Bahnstrecke Weiz-Birkfeld |
1910 Oktober 27 | Nach Abriss der Vorbauten rechts vor der Taboranlage und Neubau wird das Sparkassen- und Gemeindegebäude am Hauptplatz seiner Bestimmung übergeben. |
1911 November 14 | Eröffnung des ersten markteigenen Volksschulgebäudes im ehemaligen Garten des Schlosses Ratmannsdorf. |
1911 Dezember 14 | Nach nur drei Jahren Bauzeit wird die Bahnstrecke Weiz-Birkfeld eröffnet. |
1928 April 24 | Aufnahme des regelmäßigen Postkraftwagenverkehrs Graz - Weiz mit täglich zweimaliger Verbindung. |
1932 November 26 | Weiz wird zur Stadt erhoben. |
1937 | Mehrere schwere Unwetter suchen Weiz heim |
1944 Oktober 11 | Bombardierung von Weiz. 19 Tote sind zu beklagen. |
1945 Mai | Sowjetische Besetzung von Weiz |
1945 Juli | Abzug der sowjetischen Besatzungstruppen und Beginn der britischen Besatzung |
1950 | Grundsteinlegung der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche |
1961 Oktober 6 | Eröffnung des Volkshauses als neue Heimat für Kultur und Veranstaltungen. |
1964 | Gründung der Städtepartnerschaft mit Offenburg (BRD) |
1968 Februar | Eröffnung des Geschäftsverkehrs im neuen Sparkassengebäude neben Schloss Radmannsdorf. Das Gebäude am Hauptplatz wird seitdem ausschließlich von der Stadtgemeinde genutzt |
1975 | Neugestaltung des Hauptplatzes die Mariensäule wird von der Platzmitte an den oberen Hauptplatz versetzt. |
1982 | Eröffnung des größten Schulzentrums Österreichs |
1990 | Eröffnung des Kulturzentrums Weberhaus nach umfangreichen Sanierungen des alten Bürgerhauses am Südtirolerplatz |
1993 | Nach einem städtebaulichen Architektenwettbewerb und der Erstellung eines Planungskonzeptes beginnt man in Weiz mit der Umsetzung des Stadterneuerungsprojektes eines der größten in der Steiermark. Weiz wird in der Folge schöner, lebens- und liebenswerter. |
1996 | Gründung der Städtepartnerschaft mit Ajka (Ungarn) |
1999 | Das W.E.I.Z., das Weizer Energie-Innovations-Zentrum, wird eröffnet. 1999 ist es nicht nur der höchste Holzbau Österreichs, sondern gleichzeitig auch das erste Passiv-Bürohaus. Bestechende Gebäude- und Energiekonzepte ermöglichen einen Energieverbrauch von unter 15 kWh/m2 pro Jahr.
Am 15. Mai 1999 wird das modernste Rüsthaus der Steiermark für die Katastrophenschutzeinrichtungen Feuerwehr, Bergrettung und Zivilschutz in der neu benannten Florianigasse feierlich seiner Bestimmung übergeben. Nach 126 Jahren in Mitten der engen Weizer Altstadt hatten sich die Bedürfnisse der Stadtfeuerwehr geändert und eine Erweiterung war am alten Standort undenkbar. |
2000 | Das Gemeindespital wird zum Landeskrankenhaus: Eröffnung des neuen LKH Weiz und der neuen Rot-Kreuz- Bezirksstelle. Damit wird Weiz regionales Gesundheitszentrum für über 63.000 Bewohner der Region. |
2001 | Nach nur fünf Monaten Bauzeit wird am 26. Jänner die neue Eis- und Stadthalle eröffnet. Mit einer Länge von 75 Metern, einer Breite von 43 Metern und einer Höhe von 11 Metern ist die Halle ein Bauwerk von wirklich beeindruckenden Maßen.
Die Steiermärkische Landesausstellung "Energie" findet in den Städten Weiz und Gleisdorf statt. Attraktion der Ausstellung in Weiz ist das weltweit einzigartige und bereits mit mehreren wertvollen Preisen ausgezeichnete Geminihaus. Das Haus, das mehr Energie erzeugt als es verbraucht, ist ein Plus-Energie-Haus und wird auch Sonne- Wohn-Kraftwerk genannt. |
2004 | "Plusenergiewohnen in WEIZ" und Geminihaus erhalten den Innovationspreis der EU |
2005 | Eröffnung des neuen Kunsthauses in der Weizer Altstadt ein international viel beachtetes und gelobtes Projekt der Stadtgemeinde Weiz als Bauherr und des Architekten Dietmar Feichtinger.
Gründung der Städtepartnerschaft mit Grodzisk Mazowiecki (Polen). |
2010 | KYOCERA-Umweltpreis für das "Waste Water Project Weiz (2008 - 2009). österreichweit der beste Projekt und einziger Preisträger unter den insgesamt fünf besten Projekten |
2013 Dez. 17 | Festakt zur offiziellen Unterzeichnung der Fusion der Gemeinden Weiz und Krottendorf nach Beschluss der beiden Gemeinderäte vom Vortag. |
2014 | Eröffnung des "funergyPARK Weiz", des einzigartigen Lern- und Energiespielplatzes
Verleihung des "e5 - European Energy Award 2014" in Gold sowie beim österreichischen Klimaschutzpreis des 1. Platzes in der Kategorie "Gemeinden und Regionen" mit dem Motto "WEIZ - Wir LEBEN Energie" |
2015 Jänner 1 | Fusion der Gemeinden Weiz und Krottendorf zur neuen Stadt Weiz |
2017 Oktober 7 | Eröffnung des neuen Weizer Wirtschaftshofs in der Energiestraße |
2019 | Auszeichnung als "Sicherste und Innovativste Gemeinde Österreichs" (Impuls-Award, Publikumssieger in der Kategorie "Nachhaltigkeit") Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises Steiermark |
2022 Mai 25 | Eröffnungsfeier der Weizer Ortsdurchfahrt (Abschnitt 2), damit Fertigstellung des Gesamtprojektes Ortsdurchfahrt Weiz (Abschnitt 1 - OUF Preding, Abschnitt 3a - Kapruner Generator Straße) |